Trinidad & Tobago, Grenada mit Carriacou

von Christine De Vreese

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Trinidad

 

Kaum einem Reich der Alten Welt war Trinidad zu gering, um nicht sein Banner darauf zu hissen. Im Laufe der Jahrhunderte kamen Einwanderungswillige verschiedenster Nationen, die bereit waren hart auf den Zuckerrohrfeldern zu arbeiten, und weniger Freiwillige, Sklaven aus vielen Teilen Afrikas und der Karibik, deportierte Kriminelle und politisch Gefangene. Aus all diesen Identitäten, Rassen, Nationen und Kulturen setzen sich das heutige einzigartige Kulturgemisch zusammen.

 

 

Auch wenn die Trinidader verschiedensten Glaubensrichtungen anhängen und die unterschiedlichsten Hautfarben und Gesichtszüge aufweisen, so haben sie doch viele Gemeinsamkeiten entwickelt – sie lieben ihre Musik, ihre Festtage, ihren Karneval, das kreolische Essen, Cricket, amerikanische Seifenopern, sie sprechen eine Sprache, sind humorvoll und voller Lebensfreude.

Port of Spain eignet sich hervorragend, um das trinidadische Leben kennen zu lernen – geschäftige Einkaufsstraßen, beschauliche Parks, majestätische Herrschaftshäuser, authentische Restaurants & Street Food, jede Menge Unterkünfte, tägliche Events (musikalische, sportliche, kulturelle), Nightlife, unzählige Panyards in denen die Steelbands proben und limen, viele Mas Camps - die kreativen Maskeradewerkstätten der Karnevalsdesigner und nicht zu vergessen – Port of Spain ist die Hochburg des explosiven Karnevals.

Die westliche Halbinsel Trinidads – Chaguaramas – weist luxuriöse Wohngegenden (West Moorings), moderne Einkaufszentren (West Mall), aber auch herrliche Badebuchten (Maqueripe Bay) und Wasserfälle (Blue Basin, Edith Falls) auf und ist Ausgangspunkt für einen Besuch der vorgelagerten Inselchen (Gaspar Grande, Monos, Huevos und Chacachacare).

Nördlich von Port of Spain führt die wundervolle North Coast Road durch das üppige Grün des Regenwaldes, später entlang der Ausläufer der Northern Range, vorbei an tollen Buchten, Stränden (Maracas Bay, Tyrico Bay, Las Cuevas Bay...) und Aussichtspunkten (La Vache Lookout), bis sie ihr Ende in einem der idyllischsten Dörfer Trinidads – Blanchisseuse – findet. Die Silver Suspension Bridge in Blanchisseuse markiert den Anfang einer 30 km langen nur zu Fuß erkundbaren jungfräulichen Küstenlandschaft mit einsamen Buchten (Paria Bay, Murphy Bay, Petit Tacarib Bay, Madamas Bay...) und unberührter Natur.

Die östliche Nordküste ist nicht weniger aufregend und wer sich entschließt in Grande Riviere zu nächtigen, wird Bekanntschaft machen mit den mächtigsten Schildkröten den Welt.

Das Innere der Northern Range eignet sich hervorragend für Wanderungen, ein erfrischendes Bad in einem der eiskalten, glasklaren Pools der Wasserfälle (Three Pools, Paria Falls, Avocat Falls, Maracas Falls, Salybia Falls ...) und bietet fantastische Möglichkeiten der Vogelbeobachtung – insbesondere im Asa Wright Nature Centre.

Die Eastern Main Road verläuft im Süden entlang der Ausläufer der Northern Range und führt vorbei an der ersten Hauptstadt Trinidads St. Joseph, an Curepe, St. Augustine, Tunapuna, das Ausgangspunkt für einen Besuch des ältesten Benediktiner-Klosters der Karibik ist, und Arima, das viel für die Aufrechterhaltung der indianischen Kultur getan hat, bis hin zur Ostküste. Kleine Abstecher von der Eastern Main Road führen beispielsweise zum Lopinot Complex – einer ehemaligen Kakaoplantage und bieten Naturinteressierten eine Fülle von Möglichkeiten, z. B. den Besuch des Naturschutzgebiets der Aripo Savanna, oder die Erkundung verschiedener Höhlen, z. B. der Aripo Caves, die Zufluchtsstätte der seltenen Fettschwalme sind.

Flache, landwirtschaftlich genutzte Flächen dominieren das Zentrum Trinidads. Die Attraktion der Westküste ist ohne Zweifel das Caroni Swamp Naturschutzgebiet, eine bizarre Mangroven-Sumpflandschaft, die Heimat des wundervollen Nationalvogels Trinidads, des Scharlachsichlers, ist. Ein weiteres Vogelschutzgebiet ist der Pointe-à-Pierre Wildfowl Trust.

Die Ostküste hingegen ist nur recht spärlich besiedelt und riesige Kokosnuss-Plantagen säumen die kilometerlange, einsame Manzanilla Bay. Die Ostküste beherbergt zudem das touristisch fast unerschlossene Nariva Swamp Naturschutzgebiet, in dem Besucher mit etwas Glück Manatis und Anakondas zu Gesicht bekommen.

San Fernando, die zweitgrößte Stadt Trinidads, wird touristisch kaum beworben, hat jedoch eine angenehme, geschäftige Atmosphäre und ist das Tor zum äußersten Süden der Insel.

Unweit von San Fernando liegt der größte Asphaltsee der Welt – der Pitch Lake. Ob ansehnlich oder nicht, ist der begehbare See ein kleines Naturwunder und Besucher werden eingeladen darüber zu wandeln.

Eine echte Ölstadt ist Point Fortin und wer sich noch weiter Richtung Süden wagt, trifft auf hübsche verschlafene Dörfer (Granville, Bonasse) und palmengesäumte Buchten (Columbus Bay, Erin Bay).

In unmittelbarem Zusammenhang mit den reichen Erdgas- und Erdölvorkommen steht eine weitere Touristenattraktion Trinidads, Devil’s Woodyard, ein kleiner ab und zu blubbernder Schlammvulkan östlich von San Fernando.

Auch die Mayaro Bay, an der Südostküste gelegen, ist gekennzeichnet durch unendliche Kokospalmenwälder und lädt zum Picknicken ein. Bis an die Südküste reicht die von tropischer Vegetation überzogene Southern Range und beherbergt das von sehr wenigen Touristen frequentierte Trinity Hills Wildlife Sanctuary Naturschutzgebiet, das ebenfalls eine üppige Tier- und Pflanzenwelt aufweist. 

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