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Illegale Einwanderer in Sabah

Junge Menschen aus Indonesien und den Philippinen wurden bereits in den 1970er- und 80er-Jahren als Billigarbeitskräfte für die harte Plantagenarbeit angeheuert. Da sie aufgrund ihres islamischen Glaubens zur Stärkung der malaysischen Staatsreligion im überwiegend nicht-moslemischen Sabah beitrugen und den Plantagen wie der Industrie als ein schier unerschöpfliches Reservoir billiger, rechtloser Arbeitskräfte zur Verfügung standen, wurden sie geduldet. 

Nachdem Schätzungen von etwa 100 000 illegalen Arbeitskräften in Sabah ausgingen, unternahm die Regierung 2002 den Versuch einer Legalisierung. Dazu mussten alle Illegalen in ihre jeweiligen Heimatländer ausreisen, Pässe beantragen und konnten erst nach Erteilung einer schriftlichen Arbeitsgenehmigung wieder einreisen. Viele nahmen diese Möglichkeit wahr, da man in Sabah mit aller Schärfe des Gesetzes gegen noch verbliebene illegale Arbeiter vorging, sie zu Haftstrafen und Stockschlägen verurteilte. 

Dennoch war vier Jahre später wieder alles beim Alten. 

Erst im Frühjahr 2013 spitzte sich die Situation wieder zu. Bewaffnete Kämpfer des Sultans von Sulu landeten an der Ostküste und es begannen militärische Auseinandersetzungen mit den malaysischen Sicherheitskräften. Damit sollte die formale Zugehörigkeit Sabahs zum Sultanat von Sulu untermauert werden. Viele Philippinos und Philippinas flüchteten, da sie unter dem Militär- und Polizeieinsatz zu leiden hatten und unter den Vorwurf der Mittäterschaft gerieten.

Trotzdem ist die Wirtschaft Sabahs ohne ihre legalen und illegalen Einwanderer nicht mehr vorstellbar.



 

Das Buch zum Club:

Stefan Loose Malaysia, Singapore, Brunei