Viele Wege führen nach Schottland – und viele Wege durch das Land. Deshalb lässt sich ein Schottland-Urlaub sehr individuell gestalten. Ein bisschen Vorbereitung bei Anreise, Übernachtung und Fähren ist dabei sehr empfehlenswert, vor allem, um sich für das eigene Zeit-Budget die passende Route zu suchen. Mit den Traveltipps im Buch seid ihr dabei gut aufgestellt.

Die wichtigsten Tipps auf einen Blick:

Fähre, Zug oder Flug?
Eine erste Entscheidung betrifft die Anreise: Die beiden Großstädte Edinburgh und Glasgow sind mit dem Flugzeug gut zu erreichen. Aber wer lieber mit dem eigenen Fahrzeug kommen möchte, kann auf mehrere Fährlinien zurückgreifen. Die Fähren von Amsterdam zum nordenglischen Newcastle bringen ihre Gäste über Nacht so nah an die schottische Grenze wie möglich.
Via Brüssel, den Eurotunnel und London ist Schottland zudem mit dem Zug zu erreichen. Diese klimafreundliche Anreise erfordert zwar mehrere Umstiege, ist aber z. B. von Frankfurt durchaus in rund 12 Stunden Fahrzeit an einem Tag zu bewältigen.

Brexit – und was nun?
Großbritannien hat 2020 nach jahrelanger Debatte die EU verlassen. In Schottland hatten 2016 beim Referendum fast zwei Drittel der Bevölkerung gegen den Brexit gestimmt, doch eine Mehrheit in England und Wales überstimmte die Schottinnen und Schotten.
2021 liefen viele Übergangsregelungen aus, sodass seit Oktober 2021 eine Reisepass-Pflicht gilt. Beim Roaming, der Krankenversicherung und den Führerscheinen ändert sich aber (vorerst) nichts. Dennoch ist nicht abzusehen, ob sich Großbritannien in Zukunft weiter von den EU-Regeln entfernen wird oder letztlich doch eine so enge Bindung wie möglich wünscht.

Geld
Währung ist das britische Pfund. Mehrere ehemals schottische Banken dürfen zudem nach Maßgabe der Bank of England ihre eigene schottischen Banknoten ausgeben. Hotels und Restaurants akzeptieren in der Regel Kreditkarten, aber nicht alle B&Bs, Cafés und kleinere Läden.

Unterkunft
Vor allem in Edinburgh, an der Westküste und auf den Inseln lohnt es sich während der Saison von Mai bis September, vorab nach Unterkünften zu suchen. Andererseits sollte auch Platz für spontane Entscheidungen bleiben und oft finden sich vor Ort private Unterkünfte, die sich im Netz überhaupt nicht buchen lassen.

Zeitverschiebung
Grundsätzlich minus 1 Std. gegenüber D/A/CH.

Politik
Schottland unterscheidet sich politisch stark vom Rest Großbritanniens. Die Regionalregierung wird von der Schottischen Nationalpartei (SNP) unter Führung der Ersten Ministerin Nicola Sturgeon gestellt. Die Tories des britischen Premierministers Boris Johnson befinden sich in Schottland in der Opposition. Sie verloren sowohl die Regionalwahlen 2021 wie auch die Lokalwahlen 2022.
Beim Brexit-Referendum 2016 stimmten fast zwei Drittel der schottischen Bevölkerung gegen den Brexit. Diese europafreundliche Einstellung spiegelte sich seither in jeder Wahl wider.
2014 hatten sich rund 55 % der Schottinnen und Schotten zudem gegen die Unabhängigkeit des Landes ausgesprochen und damit für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt. Die SNP möchte in absehbarer Zukunft ein zweites Unabhängigkeits-Referendum durchführen, weil sie den erzwungenen EU-Austritt Schottlands als entscheidend neue Situation bewertet, zu der die schottische Bevölkerung neu befragt werden müsse.