Wer nicht von hier nach Kambodscha einreichen oder von dort nach Thailand gelangen will, hat in diesem Grenzort eigentlich nichts weiter zu suchen. Der von 7 bis 20 Uhr passierbare Grenzübergang Aranyaprathet/Poipet gilt nicht nur als wuseligster der Region, sondern auch als Brennpunkt zwischen dem vergleichsweise wohlhabenden Thailand und Kambodscha, das nach Jahrzehnten des (Bürger)Kriegs zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Nach der Machtübernahme durch die Roten Khmer 1975 und der vietnamesischen Invasion von 1979 wurde der Ort von kambodschanischen Flüchtlingen überschwemmt.

Die größte Attraktion ist neben den zahlreichen Spiel-Casinos auf der kambodschanischen Seite der auch „Golden Gate Plaza“ oder „Thai Cambodian Border Friendship Market“ genannte Talat Rong Kluea. Bis Mitte der 1990-er Jahre bestand er nur aus einer provisorischen Ansammlung von Zelten, doch mittlerweile hat er Einzug in mehrstöckige Betonbauten gehalten. Der Markt liegt mit rund 3000 Läden direkt am Grenzübergang auf einem weitläufigen Gelände und ist bestückt mit massenhaft (gebrauchter) Kleidung, Billigwaren aus Thailand und China sowie land- und forstwirtschaftlichen Produkten aus Kambodscha.

In dem von Straßenzügen mit neuen Wohnbauten geprägten Süden der Stadt, wo auch der Bahnhof und das Busterminal liegen, erheben sich in unmittelbarer Nähe zueinander ein zweistöckiges chinesisches Heiligtum und ein Thai-Tempel.