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Chaiyaphum, Roi Et und Kalasin
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Die schöne Kurkuma-Pflanze - auch "Land Lotus" oder "Siam Tulpe) genannt - gilt als Wahrzeichen Chaiyaphums, da sie in dieser Provinz auf weitläufigen Feldern angebaut wird.
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Chaiyaphum

Wenn diese Provinz auch mitten in Thailand liegt, so wirkt sie doch entlegen – und schlummert noch immer im touristischen Dornröschenschlaf. Den Einheimischen ist sie vor allem durch ihre Blumen bekannt. Denn diese Region ist das landesweit größte Anbaugebiet von Kurkuma-Blüten. Ihre ungewöhnliche Form, Farbenvielfalt und Verwendungsmöglichkeit für dekorative Zwecke sowie ihre lange Haltbarkeit haben sie zu einem Verkaufsschlager gemacht. Allein für den Export nach Japan, in die USA oder die Niederlande werden jährlich rund zwei Millionen Stück geerntet.

Die Thais nennen sie Dok Krachiao (Dok Kra Jiao), von Ausländern wird die hübsche Pflanze auch gern mal als „Land-Lotus“ oder „Siam Tulpe“ bezeichnet. Streng biologisch jedoch handelt es sich um Gelbwurz aus der Gattung der Ingwergewächse. Die Blüte- und Erntezeit ist von Juni bis August und wird von der mehrwöchigen Dok Krachiao Blumen-Messe mit Volksfestcharakter begleitet. Auf etlichen Verkaufsständen werden neben Gebinden und Kunsthandwerk hochwertige Textilien angeboten, da es in der Provinz Chaiyaphum auch eine bedeutende Seiden- und Baumwollproduktion gibt. Darbietungen von Musik- und Tanzgruppen, Umzüge und Schönheitswettbewerbe runden das bunte Spektakel ab.

Ein weiteres Festival begeht die rund 350 Kilometer von Bangkok entfernte Provinzhauptstadt, die am nordwestlichen Rand des Korat-Plateaus liegt, mit dem Chao Pho Phraya Lae. Es dauert eine Woche und ist dem Gründer von Chaiyaphum gewidmet. Der Schwerpunkt liegt im Bereich seines Denkmals und umfasst Verkaufsstände, allerlei traditionelle Darbietungen und Elefantenparaden. Es ist genau der Ort, an dem der Volksheld Pho Khun Lae ums Leben kann, als er die Stadt 1826 gegen einen Angriff laotischer Truppen verteidigte. Das älteste religiöse Bauwerk der Stadt ist ein altes Krankenhaus aus Sandstein, das den Namen Prang Ku trägt und dessen Ursprünge bis zum 12. Jahrhundert zurückzuverfolgen sind.

Rings um die Stadt präsentiert sich die Provinz als Ziel für Naturliebhaber. Als schönstes Naturschutzgebiet der Region gilt der kaum bekannte Tat Ton- Nationalpark. 23 Kilometer nördlich von Chaiyaphum liegend, wurde er nach einem sechs Meter hohen Wasserfall benannt, der in der Regenzeit auf eine Breite von 50 Meter anschwellen kann. Auch der im Westen der Provinz liegende Sai Thong-Nationalpark kann mit einem ansehnlichen Wasserfall aufwarten. Im spektakulären Pa Hin Ngam-Nationalpark hingegen stellt eine 846 Meter hohe Klippe die größte Attraktion dar. Sie wird von den Einheimischen „Rand der Erde“ genannt und bietet einen atemberaubenden Blick über die Landschaft.


Roi Et

Dem Namen dieser Provinz mag man relativ häufig begegnen – zumal sich so manches Isarn-Restaurant nach ihm benennt, etliche Taxifahrer in Bangkok von hier stammen und er der thailändischen Zahl 101 entspricht. Doch dass westliche Touristen nach Roi Et gelangen, ist eher die Ausnahme. Denn von der spannenden Historie und einstigen Bedeutung ist heute nicht mehr viel übrig. Um 1200 war Roi Et eine wichtige Stadt des Angkor-Reiches, die fast ausschließlich von Khmer bevölkert war. Später fungierte es als Pufferzone zwischen den verfeindeten Ländern Thailand und Laos. Die extrem flache Region weist einen prärie-ähnlichen Charakter auf: In der heißen Regenzeit trocknet sie aus, in der Monsunzeit steht sie meist unter Wasser. Nicht zuletzt deshalb hat Roi Et unter einer enormen Landflucht zu leiden.

Die gleichnamige Provinzhauptstadt jedoch zeichnet sich durch einen gewissen Charme aus. Der basiert vor allem auf dem im Zentrum liegenden, künstlich geschaffenen See, der auch mit Ruderbooten befahren werden kann. Der Beung Phlan Chai bietet den Einheimischen vielfältige Möglichkeiten zur Entspannung – zumal es in seiner Mitte eine riesige, über drei Fußgängerbrücken zu erreichende Insel gibt. Als Park angelegt, lädt sie mit Spazierwegen zum Flanieren oder Joggen ein, während weitläufige Grünflächen Familien zum Picknick und Sitzbänke zum romantischen Verweilen von Liebespaaren locken. Unter den interessanten Skulpturen und Monumenten der Insel findet sich auch die Stadtsäule Lak Mueang sowie im Nordwesten die auffällige Statue eines schreitenden Buddhas.

Die wichtigste kulturhistorische Sehenswürdigkeit besteht jedoch im Wat Buraphaphiram, das mit der höchsten Buddhastatue Thailands aufwarten kann. Der von einem flammenförmigen Kopfornament gezierte Phra Buddha Ratana Mongkhon Mahamuni misst stolze 59 Meter. Da er jedoch auf einem Sockel steht, wird seine Gesamthöhe sogar mit fast 68 Metern angegeben. In ihrem Inneren kann die schlanke Skulptur bis zu einem Drittel ihrer Höhe bestiegen werden. Als weitere sehenswerte Tempelanlage im Zentrum bietet sich das Wat Klang Ming Muang an. Es beherbergt einen 200 Jahre alten Bot und schöne Wandmalereien.


Kalasin

Obwohl dieser unter westlichen Urlaubern kaum bekannte Winkel Thailands zu den weißesten Flecken auf der touristischen Landkarte des Königreichs zählt, wird er gern als das „schwarze Herz“ des Isarn bezeichnet. Dies mag vor allem auf das Wappen der fast 7000 Quadratkilometer großen Provinz zurück zu führen sein, das einen Teich mit dunklem Wasser vor einer Berglandschaft zeigt, aber natürlich auch auf den Namen Kalasin, der nichts anderes bedeutet als „schwarzes Wasser“.

Die 1959 durch eine Abspaltung von Maha Sarakham entstandene Provinz wird vorwiegend von Hügeln, Wäldern und Reisfeldern geprägt. Da sie die größte Dichte an Dinosaurier-Fossilien im Nordosten des Königreichs aufweist, verfügt sie durchaus über touristisches Potential. Ein bedeutender Anfang wurde mit dem 2007 eröffneten, 28 Kilometer nördlich von Kalasin liegenden Sirindhorn Museum gemacht, Telefon 043-871 014, geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Eintritt frei. Mit 800 Knochen gilt es als größte Sammlung an Dinosaurier-Funden in Südostasien. Zu den wichtigsten, kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten der Provinz zählt Muang Fa Daet Song Yang – eine über 1000 Jahre alte Stadt aus der Dvaravati-Periode, die über den H214 im 19 Kilometer südöstlich liegenden Bezirk Kamalasi zu erreichen ist.

Die etwa 530 Kilometer von Bangkok entfernte Provinzhauptstadt Kalasin wird vom Lam Nam Pao durchflossen, der einem 35 Kilometer nördlich liegenden Damm aufgestaut wird. Das bereits in den 1960-er Jahren geschaffene Bauwerk weist eine Länge von 7,8 Kilometern auf und ist somit der längste Staudamm Thailands. Das Reservoir dient der Hochwasserregulierung, Bewässerung, Fischzucht und Gewinnung von Trinkwasser, während sich entlang des Ufers ein offener Zoo erstreckt. Er beherbergt über 100 seltene Banteng-Wildrinder, Affen und Vögel, während er angelegten Wanderpfaden durchzogen wird. Mehr ursprüngliche Natur bietet der am H213 liegende, abgeschiedene Phu Phan-Nationalpark, der einst als Rückzugsgebiet thailändischer Widerstandskämpfer gedient hat (s. Sakon Nakhon).

Das im Herzen von Kalasin liegende Wat Klang beherbergt eine alte schwarze Buddhastatue, die in der Trockenzeit um Regen angebetet wird. Sechs Kilometer außerhalb der Stadt liegt der bereits um 1692 errichtete Buddha Saiyat Phu Khao, der im Gegensatz zu landesweit allen anderen Statuen dieser Pose nicht auf der rechten, sondern auf der linken Seite ruht. Eine buddhistische Tempelanlage der Superlative entsteht am H213 nach Mukdahan: Der Hauptbau des Wat Pha Nam Thip thront auf einem Hügel und erstreckt sich mit Gebetsraum, Versammlungshalle, Ausstellungen und Aussichtsgalerie über insgesamt sechs Stockwerke.
 

Gute Beschreibung über drei Provinzen, von denen man wenig weiss

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Hi Volker,

finde deinen Beitrag über Chaiyaphum, Roi Et und Kalasin äußerst informativ. Man liest ja bisweilen wenig über diese Provinzen, obwohl es doch einiges zu entdecken gibt.

Ich habe die letzten 11 Monate in Kalasin verbracht und hab noch ein zwei Sachen zum hinzufügen:
Empfehlenswert zu besichtigen ist auch der Wat Phuttha Nimit in Sahatsakan (Highway 2419), der nicht nur durch die vielen Pfauen, sondern vor allem auch durch ein imposantes Chedi mit Holzboden von Bäumen aus dem Gebiet des Lam Pao Dam. In dem Chedi gibt es einen schwarzen sitzenden Buddha. 

Im Text stand Fluss Lam Nam Pao, da ist wohl ein Dreher drin. Heißt Nam Lam Pao. Eintritt beim Sirindhornmuseum ist für Foreigners 100 Baht (Stand Dezember 2015).

Für Chaiyaphum hätte ich noch eine Empfehlung, falls jemand in den Tempel möchte um Meditation zu lernen, bzw. üben. Der Wat Santi Pracha Tham liegt im District Thepsatit und ist relativ einfach von der Stadt Chaiyaphum zu erreichen, da der Bus nach Thepsatit auf Nachfrage einfach am Tempel hält. Die Fläche ist relativ groß, mit vielen Bäumen, zwei Meditationspavillons und einem Gästehaus. Man kann auch gut auf den anliegenden Hügel laufen. 
Der Abbot des Tempels kann relativ gut Englisch sprechen, da er einen Tempel in Chicago unterhält. Man wird äußerst nett empfangen, kann, wie es sich für einen Tempel gehört, kostenlos essen und übernachten und wenn man Tipps zum Meditieren braucht, nimmt sich Luang Pho die Zeit dafür. 
Von: flowlow 02.04.2016
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