Wir sind im April 2015 mit dem lokalen Bus von Saigon nach Ben Tre gefahren und wurden direkt im Stadtzentrum von Herrn Trung "abgefangen". Er machte einen sehr netten Eindruck, lud uns zum Eiscafé ein und begleitete uns zum Fluss, um uns seine Tour vorzustellen. (Erst später bemerkten wir, dass er ja sogar im Reiseführer erwähnt wird.) Er spricht ganz gutes Englisch. Er versprach uns für 75 Euro pro Person folgendes:
- Mittag (Elefantenohrfisch) im Haus seiner Mutter
- 3-4-stündige Bootstour auf dem Mekong mit dem Besuch der vier Mekonginseln und Fahrt in einem Einbaum
- Abendessen, gemeinsame Zubereitung mit seiner Mutter
- Homestay mit Klimananlage, warmem Wasser und wifi
- Frühstück
- Motorradtour nach Cai Be zum Floating Market
- Besuch eines lokal markets
- Fahrradtour
- Busticket nach Saigon zurück gegen 14 Uhr
- alle Getränke bis auf Bier im Preis inbegriffen
Leider wurden wir etwas enttäuscht. Mr. Trung lud uns zum Mittagessen an einem Mekongkanal ab, wo auch viele Tagestouristen zum Mittag Halt machen. Der Fisch war zwar gut, die Getränke mussten wir aber extra zahlen. Mr. Trung verabschiedete sich dann ganz schnell und wir sahen ihn bis zu unserer Abreise nicht mehr wieder. Die Unterkunft war keineswegs im Haus seiner Eltern, sondern ein Zimmer gleich beim Restaurant um die Ecke. Es war auch nicht sonderlich sauber. Den Nachmittag verbrachten wir wie abgesprochen bei einer Mekongtour und wurden von einem 74-jährigen Mann (angeblich sein Vater) begleitet. Wir besuchten zwar nur zwei von vier Inseln, aber konnten uns ausführlich mit dem Guide unterhalten, da er gutes Englisch sprach. Gegen 18 Uhr wurden wir wieder "im Restaurant" abgeladen und bekamen nur die Info, dass wir am Folgetag gegen 6.30 Uhr wieder abgeholt werden würden, um nach Cai Be zu fahren.
Vom Besitzer des Restaurant bekamen wir abends ziemlich lieblos fried rice serviert und hatten keine Möglichkeit, das Essen mitzuzubereiten.
Morgens mussten wir selbigen Mann wecken, um überhaupt Frühstück zu bekommen. Für die Tour nach Cai Be wurden wir von zwei neuen Guides abgeholt, die uns auf dem Moped mitnahmen. Leider sprachen sie so gut wie kaum Englisch, wodurch wir letztendlich nur hinten auf dem Mopeds saßen, den Floating Market ohne größere Erklärung besuchten, in eine dieser coconutcandy-Fabriken gehen sollten und gegen 11 Uhr schon in My Tho waren, wo uns die Guides am liebsten sofort zurück in den Bus nach Saigon gesetzt hätten. Mit Mr. Trung war jedoch abgesprochen, dass wir erst gegen 14 Uhr zurückfahren und eigentlich noch eine Fahrradtour machen sollten. Gegen 12.15 Uhr mussten wir dann jedoch einen Bus nach Saigon nehmen, da der Guide nun schon Tickets (für je 20.000 Dong in einem klapprigen, nicht-klimatisierten Bus) gekauft hatte.
Positiv anzumerken ist, dass wir wirklich immer nur zur zwei mit den Guides unterwegs waren und so den großen Touristengruppen entgehen konnten.
Es bleibt allerdings ein negativer Beigeschmack, da Mr. Trung nie wieder aufgetaucht war und so keine Möglichkeit mehr war, mit ihm Rücksprache zu halten. Unter einem Homestay hatten wir uns auch etwas anders vorgestellt als das.