(edit 6.6.2012)
Das
ehemalige Kolonialbad Do Son, 20 km von
Hai Phong, ist heute einer der meistbesuchten Strände Nordvietnams – beliebt als Wochenendausflug bei der Mittel- und Oberschicht aus Ha Noi und mehr und mehr bei Touristen aus China. Es gibt regelmäßige Direktflüge zwischen Macau und Hai Phong: von einem Spielerparadies ins andere, denn in Do Son befindet sich ein Kasino, das
Do Son Casino & Resort Hotel, Tel. 031-386 1899, (K6), das zwar von Vietnamesen nicht betreten werden darf (es sei denn, sie haben einen ausländischen Pass), aber als ein Magnet für Spieler aus ganz Südostasien gilt.
Dementsprechend setzt sich das Publikum zusammen: chinesische Zocker, dollarschwere Angestellte ausländischer Ölfirmen usw. Der Strände wegen kommen diese Gäste sicher nicht, neben dem Spiel lockt sie eher die Aussicht auf Karaoke und „Massage“. Leser lobten die schönen Zimmer und betonen, dass der Kasinobetrieb den Hotelbetrieb nicht stört, bemängelten jedoch den fehlenden Service und die unerfindlichen Öffnungszeiten der Küche.
Auf der 5 km langen Halbinsel, die in drei Zonen (
khu) untergliedert ist, verteilen sich viele Hotelanlagen. Zone 1 ist mit gesichtslosen Massenunterkünften zubetoniert, Zone 2 etwas netter mit Promenade und Cafés, und Zone 3 umfasst die bewaldete Südspitze, auf der auch das Kasino steht.
Die neun Hügel der Halbinsel tragen gemeinsam den Namen
Cuu Long Son, die „neun Drachen“. Auf dem Vung-Hügel beim Strand Do Son 2 liegt eine Villa von Kaiser Bao Dai, die besichtigt werden kann. Das 1928 errichtete Gebäude wurde ihm 1949 vom französischen Generalgouverneur geschenkt. Auf 900 m2 verteilen sich Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume. Die kaiserliche Küche ist originalgetreu wiederhergestellt. Einige Fotos zeigen Bao Dai bei staatsmännischen Angelegenheiten.
Ein besonderes Spektakel ist das jährliche
Büffelkampf-Festival, zu dem am 9. Tag des achten Mondmonats Tausende von Besuchern strömen. Damit wird eines lokalen Helden aus dem 18. Jh. gedacht, der von einem Büffel getötet wurde. Die Büffel kämpfen paarweise in einer großen Arena. Mit ineinander verhakten Hörnern schieben sie sich über den Platz, bis einer die Flucht ergreift und damit der Verlierer ist. Der Gewinner geht in die nächste Runde; und der Gesamtsieger wird in einem Triumphzug zum Gemeindehaus geführt. Doch Sieger oder Verlierer: Am Ende werden sie alle geschlachtet und ihr Fleisch an die Zuschauer verteilt – ein symbolisches Geschenk der Götter.