Um die Statue im Shiva-Tempel von Prambanan rankt sich ein Mythos: Der hinduistische Sanjaya-Prinz Bandung Bondowoso verliebte sich in Prinzessin Loro Jonggrang der buddhistischen Sailendra-Dynastie, deren Reich er zuvor erobert hatte. Da er auf der Liaison bestand, gab die Prinzessin unter der Bedingung nach, dass der Prinz innerhalb einer Nacht tausend Tempel bauen müsse. Mit Hilfe von Nachtgeistern erfüllte er die Aufgabe beinahe; doch die Prinzessin täuschte durch Feuer die Morgendämmerung vor, sodass die Geister verschwanden. Der Prinz verwünschte daraufhin seine Angebetete zu Stein, und so finden wir sie heute noch vor – als Statue von Durga, Shivas Frau. Der kleine Candi Sewu, etwa 1 km südlich des Hauptkomplexes, soll der unvollendete tausendste Tempel sein. Er wurde 856 vom buddhistischen König Rakai Pikatan erbaut, der mit Pramodhawardhani tatsächlich eine Prinzessin aus der Sanjaya-Dynastie heiratete.