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Der Vertrag von Pangkor
Zur Erinnerung an den ermordeten britischen Residenten Birch wurde in Ipoh ein Uhrturm errichtet
(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)

Raja Abdullah wurde zum Sultan von Perak ernannt und verpflichtete sich im Gegenzug, „in allen Fragen, die nicht die malaiische Religion oder Bräuche berührten, den Rat des britischen Residenten zu akzeptieren“. Es ist fraglich, ob den Malaien die Tragweite dieser Vereinbarung bewusst war, zumal in einer malaiischen Übersetzung der Begriff nasihat (Rat) durch bicara (Gespräch) ersetzt wurde. Die Formulierung barg weiteren Konfliktstoff: Das europäische Konzept einer Trennung von Religion und weltlichen Belangen ignorierte den Umstand, dass Religion nach malaiischem Verständnis in alle Lebensbereiche hineinwirkt und somit auch die Grundlage für jegliches politisches Handeln darstellt. 


Der erste britische Resident von Perak, J.W.W. Birch, erwies sich als wenig geschickt in der Umsetzung des Vertrages. Des Malaiischen kaum mächtig, zog er mit verschiedenen unpopulären Maßnahmen und seinem selbstherrlichen Auftreten schnell den Zorn der Bevölkerung auf sich. Er missachtete konsequent malaiische Traditionen und verletzte die Bestimmungen des Vertrages von Pangkor auf selbstherrliche Weise, wobei er auch vor Anwendung von Gewalt nicht zurückschreckte.  

Birch fiel einem Mordanschlag zum Opfer. Die genauen Hintergründe des Attentats sind unklar, doch wird die Tat als frühes Aufbegehren gegen die Präsenz der Briten interpretiert, die mehr und mehr Kompetenzen an sich zogen. 


 

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