Message
top center Authors Tablet ad
Bahnfahrt über den Gokhteik-Viadukt
Ein „Muss“ für Eisenbahnfreaks.
(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)
Von: mhpetrich
Am 1. Mai 1877 fuhrt erstmals eine Dampflokomotive der „Irrawaddy State Railway Company„ vom Hauptbahnhof in Rangoon (Yangon) entlang der neueröffneten Strecke nach Prome (Pyay). Das Streckennetz wurde zügig ausgebaut und erfasste bald auch abgelegene Gebiete. Im bergigen Shan-Staat gelang amerikanischen Ingenieuren eine Meisterleistung, als sie 1903 den stählernen Gokhteik-Viadukt über eine 335 m breite Schlucht bauten. Der 690 m lange Viadukt ist Teil der Strecke Mandalay-Lashio und verschlang bei seinem neunmonatigen Bau über 4300 t Eisen und Stahl. Damit galt er als eine der größten Stahlbrücken der Welt. Zweimal im Zweiten Weltkrieg beschädigt, rattern seit 1950 fast ununterbrochen die Züge über das „Monster silberfarbener Geometrie zwischen Felsen und Urwald“, wie es Paul Theroux 1973 so schön in „The Great Railway Bazaar“ beschrieb.

Eisenbahnfreunde sollten zumindest die Teilstrecke zwischen Pyin U Lwin und Hsipaw befahren. Die Fahrt mit Zug-Nr. 131 beginnt in der unter den Briten als „Maymyo“ bekannten Sommerfrische morgens gegen 8.50 Uhr. Knapp drei Stunden später, also gegen Mittag, überfährt der Zug im Schritttempo den Viadukt, wobei sich die beste Perspektive auf der linken Zugseite bietet. Kyaukme ist kurz vor 14 Uhr erreicht und Hsipaw zumindest planmäßig um 15.20 Uhr. Der Gegenzug Nr. 132 startet in Hsipaw um 9.40 Uhr, passiert Kyaukme gegen 11.25 Uhr, überquert den Viadukt gegen 13.25 Uhr und fährt in Pyin U Lwin um 16.05 Uhr ein.
 

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.

Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig. 

Martin Petrich

Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.

... nur in diesem Buch:

Reiseführer Myanmar
Anzeige: der Loose Myanmar bei Amazon