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Der letzte Sawbwa
Das Grab des Shan-Fürsten
(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)
Von: M.Markand
Als Sao Shwe Thaike im Oktober 1962 unter ungeklärten Umständen im Yangoner Insein-Gefängnis starb, ging die Ära der „Himmlischen Herren“ (Shan saopha, birmanisch sawbwa) endgültig zu Ende. Wie kein anderer der 34 Shan-Fürsten beeinflusste Shwe Thaike die politischen Entwicklungen Birmas in den ersten Jahren der Unabhängigkeit. 

1896 geboren, kämpfte er in jungen Jahren als Soldat der britischen Armee, während des Ersten Weltkriegs sogar in der Türkei. Nach dem Tod seines kinderlosen Onkels, Sir Sao Maung, übernahm er im September 1927 den Fürstenthron von Nyaungshwe. Zehn Jahre später heiratete er 41-jährig Sao Hearn Hkam, die später zur führenden Verfechterin eines autonomen Shan-Staates avancierte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er neben Aung San zum wichtigsten Architekten des unabhängigen Birma. Er gehört zu den Initiatoren der Panglong-Konferenz im Februar 1947 und übernahm zeitweise den Vorsitz des Verfassungskomitees. Nach der Unabhängigkeit wurde er der erste Präsident. 

Seine politische Vision legte er in seiner Antrittsrede dar: „Die Vision der Union von Birma hat unser Herz bewegt. Heute stehen wir als eine Nation zusammen und arbeiten in Entschlossenheit gemeinsam und einträchtig in Birmas Interesse für seine Entwicklung, damit es schnell seinen verdienten Platz als eine der großen Nationen der Welt einnehmen kann.“

1952 wählten ihn die Abgeordneten zum Sprecher der Nationalitätenkammer. Wie seine 33 Kollegen gab er am 24. April 1959 anlässlich einer Zeremonie in Taunggyi seinen Fürstentitel ab. Nach der Machtübernahme Ne Wins im März 1962 teilte er das Schicksal nahezu aller politischen Führer und wurde inhaftiert. Seinen tragischen Tod im Gefängnis sollten die Shan dem Diktator von Yangon nie verzeihen. Viele traten in den bewaffneten Widerstand und gründeten 1964 die Shan State Army. 

Das unscheinbare Grab von Shwe Thaike befindet sich an der Ecke Kyauk Taing Lan/ Phaungdaw Seiq Lan, nordöstlich des Unabhängigkeitsdenkmals.

Ein Beitrag von Martin H. Petrich
 

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.

Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig. 

Martin Petrich

Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.

... nur in diesem Buch:

Reiseführer Myanmar
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