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Trekking bei Pindaya

(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)
Von: M.Markand
Von Pindaya aus führt eine schöne Wanderung zum Dorf Yasa Gi. Dort wird in einem Kloster übernachtet. Mittags ist Rast in dem Danu-Dorf See Kya Inn. Auf dem Rückweg passiert man Pa-O Dörfer.
Die Bewohner der Region betreiben Agrarwirtschaft im Kollektiv und bauen Knoblauch, Ingwer, Tee, Kaffee, Bohnen, Kartoffeln und Cheroot-Blätter an. Auch die Senfpflanze, die in Myanmar als grünes Gemüse gegessen wird, findet sich hier. Jedes Dorf hat ein eigenes Kloster und eine Grundschule, wo ein kurzer Besuch immer viel Freude auslöst.
Insgesamt dauert die Wanderung etwa 4 Std. Wer noch Energie hat, sollte es nicht versäumen, ein bis zwei Stunden weiterzuwandern und den heiligen Hügel mit dem golden glänzenden Stupa besteigen, der den selben Namen trägt wie das Dorf und das Kloster. Nach einer Kletterpartie eröffnet sich ein grandioser Blick über die Shan-Berge. Einmal im Jahr findet hier ein großes Fest statt, und nur dann ist viel Betrieb. Bei schlechtem Wetter ist der Weg nicht begehbar. Es ist wichtig, frühzeitig den Rückweg anzutreten, um vor der Dunkelheit ins Kloster zurückzukommen.
Der Mönch U Sakara (Jahrgang 1971) lebt in einem neuen, von Touristengeldern finanzierten Kloster, in dem Reisende gegen eine angemessene Spende unterkommen. Das große einfache Gebäude entstand Ende der 1990er-Jahre. Viele Namen der Spender sind nach alter Tradition an den Wänden aufgelistet. Sechs junge Novizen werden von U Sakara ausgebildet, der einst aus diesem Dorf aufbrach, um den Buddhismus zu studieren. Nach Jahren in Yangon und Mandalay kehrte er ins Kloster in Pindaya am See zurück. Vor wenigen Jahren übernahm er die Oberaufsicht über das neue Kloster. Heute ist er wichtiger als der Bürgermeister und kommt seiner Pflicht mit Ruhe und Bestimmtheit nach. Der sehr freundliche Mönch spricht kein Englisch, Kommunikation über den Führer und einfache Gesten sind jedoch gut möglich.
Ein Hörgenuss der besonderen Art ist der Gesang der jungen Mönche, wenn sie abends vor dem Altar ihre Ehrerbietung bezeugen. Um 18.30 Uhr beginnt der Generator zu brummen und wenig später wird auch der Grund ersichtlich: Ab 19 Uhr wird das Kloster Anlaufpunkt für das ganze Dorf. Der Fernsehschrank wird aufgeschlossen und alle, vom Kleinkind bis zum Greis, kuscheln sich in der beginnenden Kühle der Nacht zusammen. Nach Malaria- und sonstigen Aufklärungsbeiträgen folgt meist eine Seifenoper, die herzliches Gelächter hervorruft. Doch die Touristen in der Ecke des Raumes sind meist so müde von der Wanderung, dass sie einfach einschlafen.
Alle Hotels in Pindaya haben sich für dieses Projekt zusammengetan und bieten den mehr oder weniger gleichen Treck. Für einen Führer und einen Koch sind etwa US$25 zu zahlen, zuzüglich einer Spende im Kloster (etwa US$3–5 p. P.).
Es ist ratsam, eine Mütze oder ein dünnes Extra-Tuch mitzunehmen, denn abends kann es in der großen Halle sehr zugig werden. Decken werden vom Kloster gestellt.
Wer nicht so viel Zeit hat, kann auch Tageswanderungen in die umliegenden Berge unternehmen. Es ist ratsam, einen Führer dabei zu haben (ca. US$5).
 

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.

Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig. 

Martin Petrich

Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.

... nur in diesem Buch:

Reiseführer Myanmar
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