Die Kriegs-Lokomotive C 5031 gehört zu den wenigen Dampfrössern, die ihren Einsatz auf der berühmt-berüchtigten Todeseisenbahn überlebt hat. Berührend – und bestens gepflegt:
Die Kriegsgräber von Thanbyuzayat
Soldaten-Friedhöfe – insgesamt gibt es davon in aller Welt 2500 in 150 Ländern – zeugen nicht nur von gewaltreicher Historie, sondern stets auch von einem Höchstmaß an menschlichem Leid und Schmerz. Das gilt selbst für die entlegene Kriegsgräber-Gedenkstätte bei Thanbyuzayat, das die Japaner im Zweiten Weltkrieg zum Endpunkt der berühmt-berüchtigten „Death Railway“ (Eisenbahn des Todes) erwählt hatten.
Die 1946 von Aung San eingeweihte Anlage – sie liegt etwa 800 Meter westlich des Uhrenturms von Thanbyuzayat bzw. in Richtung Kyaikkami – umfasst exakt 3771 Gräber von alliierten Kriegsgefangenen die beim Bau der Bahnlinie von Thailand durch extrem unwegsames Terrain nach Burma um das Leben gekommen waren und erinnert von ihrem Stil an den großen, bei Yangon liegenden Heldenfriedhof Htaukkyant. Die meisten Opfer waren Briten, doch auf den Grabsteinen lassen sich auch amerikanische, holländische und australische Namen entziffern. Betreut wird die Ruhe- und Gedenkstätte von der „Commonwealth War Graves Commission“ bzw. Mr. Thet Mon, der sich vor Ort um die Pflege der Gräber und Grünanlagen kümmert.
Einst im Management des Hotels „Trader`s“ in Yangon beschäftigt und gut Englisch sprechend, freut er sich stets über Besucher des „Thanbyuzayat War Cemetary“ – und weiß so manche Anekdote zu erzählen. Wie zum Beispiel die des britischen Soldaten H. Roston, der mit 24 Jahren sein Leben lassen musste. Frisch verheiratet ist sei damals gewesen und noch heute würde seine Frau jedes Jahr pünktlich zum Hochzeitstag – in 2010 war es bereits der 70. – eine Nachricht schicken, die er mit ein paar Blumen auf den Grabstein ihres gefallenen Ehemannes zu legen habe... Doch auch viele Inschriften sind dazu geeignet, die Besucher mit kurzen, aber herzergreifenden Worten und Sätzen zu Tränen zu rühren.
Im Gegensatz zur Gedenkstätte mit der Kriegslokomotive oder gar zum benachbarten, total verfallenen Museum ist das insgesamt 12,5 Hektar große Areal der Kriegsgräber – inkl. der Toilettenanlagen – bestens gepflegt. Immerhin stehen Mr. Thet Mon ja auch fünf Mitarbeiter und ein flotter, dreiachsiger Aufsitz-Rasenmäher zur Verfügung, der als Marken-Gerät von „John Deere“ selbstverständlich aus amerikanischer und nicht japanischer Produktion stammt…
Der Friedhof liegt an der Aung San Road bei Thanbyuzayat. Mr. Thet Mon ist über E-mail (thet.mon@mptmail.net.mm) oder Telefon (0095-(0)57-79721) zu erreichen.

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.
Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig.
Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.