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Thaton
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Basierend auf 1 Bewertungen
Als Herz des beschaulichen Städtchens Thaton pulsiert die weitläufige Shwezayan-Pagode, die ihren Ursprung sogar schon zu Lebzeiten des ersten Buddhas gehabt haben soll. Foto vk
(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)


Visite im authentischen Thaton


Nicht zuletzt an den freundlichen, etwas schüchtern wirkenden Bewohnern lässt sich ablesen, dass in diesem etwa vier Autostunden von Yangon entfernten Städtchen erst wenige Ausländer vorbeischauen. Dabei lässt sich in dem nur 70 km (bzw. 1 1/2 Std.) vom Goldenen Felsen und 48 km von Hpa-an entfernten Thaton (ohne „n“ gesprochen) jede Menge authentischer Provinzalltag erleben. Mancherorts verbergen sich noch Mauerreste und Lehmwälle der Festungsanlagen, die von einst größerer Bedeutung künden.


Schon im 3. Jh. und damit lange vor dem Aufstieg von Bagan gegründet, verfügte die einst Suvannabhumi („Goldenes Land“) und später Dvaravati genannte Hauptstadt eines Mon-Reichs, das sich vom Ayeyarwady-Delta bis ins heutige Kambodscha erstreckte, über einen lebendigen Hafen mit Handel bis nach Südindien und Sri Lanka. Die Blütezeit währte vom 6. bis zum 10. Jh. Das Ende wurde durch König Anawrahta besiegelt, als er die Stadt 1057 zerstörte und König Manuha mit 30 000 Gefangenen nach Bagan brachte.
Heute liegt Thaton rund 16 km im Landesinneren. Vor den Toren der Stadt verbergen sich die Überreste eines japanischen Flughafens, der am Ende des Zweiten Weltkriegs stark umkämpft gewesen sein soll.


Sehenswürdigkeiten

Der von Reisfeldern und Obstgärten umgebene, üppig begrünte Ort wird geprägt von hübschen Kolonialvillen, dem geschäftigen Handel und Handwerk am Markt und etlichen Trishaws. Mitten in der Stadt liegt die Shwezayan-Pagode, die ihren Ursprung bereits zu Lebzeiten des ersten Buddhas haben soll. Nach der Überlieferung hat er persönlich acht seiner Haare hierher gebracht, während vom zweiten Buddha ein Spazierstock, vom dritten eine Almosenschale und vom vierten vier Zähne eingemauert worden sein sollen. Auf dem weitläufigen Tempelgelände erheben sich rund um den vergoldeten Stupa mehrere, teilweise von dichten Taubenschwärmen belagerte Pagoden, Pavillons und Klöster. Der aus Arkaden mit Wandmalereien bestehende Osteingang ist der größte der vier Zugänge.

Nur einen Steinwurf entfernt liegt die aus Laterit erbaute Thagyapaya-Pagode. Sie besteht aus drei hohen, begehbaren Terrassen mit einem kleinen Stupa und beherbergt noch einige der einst 64, nun weiß übertünchten Terrakotta-Tafeln mit Mon- und Pali-Inschriften aus dem 12. Jh.

Spätestens zum Sonnenuntergang empfiehlt sich ein Aufstieg zur Myathapeik-Pagode (auch Maharmatmuni Thuon Phaya), die auf einer Bergkuppe über der Stadt thront. Von Sitzbänken und viel tropischem Grün flankiert bzw. mit einer durchgehender Überdachung führen 904 Stufen zum „Stupa mit der Almosenschale aus Smaragd“ hinauf. Oben angekommen, eröffnet sich ein Panoramablick auf die Stadt und einen durch Reisfelder mäandernden Stausee. Bei klarem Wetter kann man in 40–50 km Ferne sogar die Berge von Hpa-an erspähen wie auch das glitzernde Meer, an dem Thaton früher einmal lag. Seit 2013 ist das Heiligtum über eine kleine Straße an der Rückseite erreichbar, deren Benutzung allerdings etwas unsportlich wäre.


Übernachtung
Es kann eine spannende Alternative sein, in Thaton statt in Hpa-an zu übernachten. Die Zimmerpreise liegen zwischen 15 und 30 US-Dollar.

Khayan Pyar Guesthouse., 116 Mya Thapate Pagoda Rd., Telefon 057-40186, E-mail thetwayyanpaung@gmail.com. 1930 erbaute, später rosa gekachelte und von tropischem Grün umrahmte Kolonialvill – mit leicht nostalgischer Atmosphäre. Es gibt 26 saubere Zimmer, von denen sich vor allem die 6 Special Rooms empfehlen. Die mit Abstand schönsten (Nr. 35 und 45) sind neu, geräumig, inkl. der Bäder originell gestaltet und für 30 US-Dollar überraschend günstig. Mr. Sait – der 20-jährige Sohn des Besitzers – spricht gut Englisch.

Mya Nadi Guesthouse., 60 Main Rd., Telefon 057-40302. 36 Zimmer, davon 30 mit AC und 24 in einem profanen Neubauflügel, der bis unter die Decke und sogar außen gefliest ist.
Tain Pyar (Blue Cloud) Rest House, 381 Hospital St.,Telefon 057-40036. In klassizistischem Stil neu erbaut. 23 Zimmer, davon 5 als Special Rooms mit AC und eigenem Bad. Angenehme Atmosphäre und sehr sauber, denn man muss sogar die Schuhe ausziehen. Schöner Gemeinschaftsbalkon im 1. Stock.

Two Lakes Resort, 4 km südl. von Thaton an der Straße nach Hpa-an (45 km), Telefon 057-40992. Seit 2012 als sympathisches Kleinhotel mit Boutique-Elementen und beste Unterkunft der Region, auf westliche Gäste eingestellt ist dieses Hotel aber bisher nur bedingt. 8 stilvoll ausstaffierte Komfortzimmer mit gefliesten Böden und Balkon. Restaurant mit chinesischer Küche und Fassbier, aber auch Karaoke-Betrieb. Miet-Mopeds für 10 000 Kyat pro Tag.


Essen
Bisher gibt es erst ein einziges Restaurant, das von Aufbruchsstimmung zeugt.

Aung Thitsar, 2,5 km südl. von Thaton an der Straße nach Hpa-an, Telefon 09-498 15297. Luftiger Hauptbau mit angenehmen Salas, die sich in einem Garten verteilen, zudem 10 Karaoke-Zimmer in einem separaten Block. Relaxte Atmosphäre (zumindest tagsüber), gute Küche mit Gerichten für 2000–3000 Kyat, Fassbier für 600 Kyat (Glas) und 3000 Kyat (Krug). Geöffnet 10–4 Uhr.


First Café Mountain, A 654 Myathapeik Pagoda-Rd., Telefon 09-872 0107. Ideal am Fuß der Myathapeik-Pagode bzw. im Schatten eines 150 Jahre alten Regenbaums gelegen und aus Naturmaterialien im Boutique-Stil errichtet – als originelle Neugründung des jungen, sympathischen Ehepaars Kyaw Moe Jung und Chaw Su. Reichhaltiges, erfreulich günstiges Menü mit traditionellen Morgengerichten, westlichen, chinesischen und thailändischen Speisen, Eiscreme, Shakes und Kaffeespezialitäten, aber keinerlei Alkohol. Geöffnet 6.30–22.30 Uhr.


Khaing Ta Zin, 102 Hospital Rd., gegenüber dem Tain Pyar Rest House, Telefon 057-40732. Etwas unscheinbar und nicht besonders heimelig, aber erfreulich sauber und mit preiswerter, gut bebilderter Speisekarte. Es gibt leckere birmanische und chinesische Küche aus einem Glastresen sowie einige Thai-Gerichte. Geöffnet 9–22 Uhr.

Phi Taw Tha, 179 A Ledan St., Telefon 057-40271. Seit Jahrzehnten unverändert als sauberes, familiär geführtes Restaurant mit großen Rundtischen und chinesischer Küche. Das Essen, wie z. B. allerlei Nudel- oder Tintenfisch-Gerichte, kommt in üppigen Portionen. Geöffnet 8–22 Uhr.


Transport

Busse und Pick-ups
Nach YANGON (4 1/2 Std.) starten Busse um 5, 6, 6.30, 7, 8, 9, 10, 13, 18 und 19 Uhr für 6000 Kyat. In das rund 45 km entfernte HPA-AN verkehren zwischen 5.30 und 16 Uhr etwa alle 30 Min. Sammeltaxi-Pick-ups, die 1500 Kyat kosten. Nach MAWLAMYAING (2 1/2 Std.) starten die Pick-ups zwischen 5.30 und 15 Uhr alle 1 1/2 Std. und kosten 1500 Kyat.

Eisenbahn
Expresszüge nach YANGON (7 Std.) starten um 8.15, 10.30 und 11.30 Uhr, Tickets um 5000 Kyat. Nach MAWLAMYAING (4–5 Std.) geht es um 8, 8.30, 13 und 15 Uhr für 4000 Kyat.





 

Update Thaton

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Die E-Mail-Adresse des Khyan Pyar Guesthouses funktioniert nicht mehr. (Infoi von Fredericke L.)

Von: A. Markand 29.06.2019

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.

Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig. 

Martin Petrich

Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.

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