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Bootsfahrt mit der IWT-Fähre zwischen Bhamo und Mandalay
Die IWT-Fähre sieht nicht nur so aus, als hätte sie schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel... authentisches Reisen ist garantiert!
(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)
Von: M.Markand

Die Strecke von Bhamo nach Mandalay auf dem Ayeyarwady ist an einigebn Stellen landschaftlich recht reizvoll: Es geht durch schroffe Schluchten und vorbei an Bambuswäldern. Die Fahrt stromaufwärts von Mandalay nach Bhamo dauert mit der langsamen IWT-Fähre mindestens 2–3, oft auch 4 Tage, stromabwärts nur 2–3 Tage.


Wer eine Kabine nimmt, hat einen Rückzugsort zum Schlafen. Wer den günstigeren Platz auf Deck bucht, muss im Liegestuhl übernachten – schlimmstenfalls sogar dem stählernen Fußboden. Wichtig sind dann eine warme Decke und genügend innere Ruhe, um die Nacht zu überstehen. Einheimische Mitreisende stellen schlecht ausgerüsteten Ausländern vielleicht einen leeren Reissack als Unterlage zur Verfügung. Doch auch der schützt nur ungenügend vor der Feuchtigkeit, die sich nachts niederschlägt und alles durchweicht. Dazu wird es empfindlich kalt. Umso schöner ist der Sonnenaufgang.


Die Fahrt auf der Fähre bietet einen guten Einblick in das Leben der Birmanen, die auf jeder ihrer Reisen auch das Geschäftliche nicht vergessen. So wird das untere Deck schnell in einen Marktplatz verwandelt. Auch eine kleine Küche findet sich hier. Da manchmal mit Flusswasser gekocht wird, sollte man auf mitgebrachte Kekse und Früchte zurückgreifen können. Trinkwasser nicht vergessen.


Von Bhamo aus geht die Fahrt stromabwärts nach Süden, bis sich bei Sinkham das Flussbett verengt. Hier sind am Flussufer große Bagger damit beschäftigt, große Teakholzstämme ins Wasser zu befördern. Die Stämme werden zu Flößen zusammengebunden und gehen von hier auf die Reise durch die Flussenge. Hoch ragen die Felsen empor. Eine mit einem weißen Stupa geschmückte Spitze erinnert an den Ort, an dem einst ein Prinz zu Tode gestürzt werden sollte – Nats eilten ihm zu Hilfe. Etwas weiter findet sich am rechten Steilufer eine Stelle, die an einen Papageienschnabel erinnert: Wenn das Wasser des Flusses bis auf diese Höhe steigt, wird die Fahrt gefährlich. Einige Boote passieren die interessanten Stellen bei Nacht – wer früh morgens in Bhamo losfährt, kann jedoch einiges sehen.


Beim Zustieg mitten auf der Strecke, z. B. in Kyauk Myaung nahe Shwebo, ist es manchmal möglich, das Ticket in Kyat zu zahlen, was die Reise um einiges billiger werden lässt. In Katha ist Zusteigen ebenfalls möglich.


Es besteht auch die Option, eine solche Reise auf komfortableren Schiffen wie etwa der Irrawaddy Princess zu unternehmen. Und Luxustouren wie mit der Road to Mandalay mangelt es natürlich an nichts - außer vielleicht dem Kontakt zum "wirklichen" Birma.  

 

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.

Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig. 

Martin Petrich

Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.

... nur in diesem Buch:

Reiseführer Myanmar
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