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Mystisches Phänomen - leuchtender Mekong
DER MEKONG UND SEINE FEUERBÄLLE

Als fließende Grenze zwischen Thailand und Laos oder Schmuggelroute des berühmt-berüchtigten Goldenen Dreiecks hat der Mekong Geschichte geschrieben, als Lebensader eines ganzen Erdteils massenhaft Mythen erzeugt. Davon künden schon seine geheimnisvollen Bewohner – wie die sagenumwobenen Flussdelfine oder der Pla Buek mit bis zu 300 Kilogramm der größte Süßwasserfisch der Welt. Ein besonders illustres Phänomen jedoch ist das geheimnisvolle Schauspiel der Naga Feuerbälle, wie die Einheimischen sie nennen.

Es spielt sich alljährlich zum Ende der buddhistischen Fastenzeit im Oktober/November ab, wenn im elften Monat des Mondkalenders der Vollmond vom Himmel strahlt. Das in der Provinz Nong Khai zu beobachtende  Phänomen wird vom organisierten Festival Bang Fai Phaya Nak umrahmt. Mit etwas Glück kann man beobachten, wie rätselhafte, rosa- bis rotfarbene und sogar grünliche Kugeln aus den braun schlammigen Fluten des Mekong auftauchen und Dutzende Meter in den Himmel hinauf steigen. Schwerpunkt des Spektakels ist der Bezirk Phon Phisai, doch darüber hinaus bieten sich zwischen Sangkhom und Nakhom Phanom noch fast zwei Dutzend weitere am Ufer des Mekongs liegende Dörfer an.

Natürlich mangelt es auch nicht an Erklärungen für das Phänomen, das wohl kaum auf die Manipulation durch Menschenhand zurückzuführen ist: Die Feuerbälle wurden bereits als im Mekong entsorgte, explosive Altlasten aus dem Vietnamkrieg bezeichnet oder sogar als Hinterlassenschaft von Außerirdischen bzw. Mini-Ufos. Die örtliche Bevölkerung hingegen erklärt sich das Schauspiel vor allem mit der Legende von einer im Mekong lebenden, Feuer speiende Naga-Schlange, wie sie sich schon seit Jahrhunderten als Fabelwesen durch die thailändische Mythologie schlängeln. Ihre Feuerbälle gelten als Beitrag zum Ende der Fastenzeit.

Wissenschaftler können bisher noch nicht mit plausiblen Erklärungen, aber immerhin mit relativ logisch erscheinenden Vermutungen aufwarten: Danach befinden sich im Flussbett natürliche Methangas-Vorkommen, die durch die Anziehungskraft des Mondes oder nachdem sie eine bestimmte Temperatur erreicht haben, als Blasen an die Wasseroberfläche steigen. Doch stellt sich nach wie vor die Frage, warum das regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt und nur einmal im Jahr geschieht. Landesweite Aufmerksamkeit erfuhr das Phänomen allerdings erst, als 2002 der Film Sip-ha Kham Deuan Sip-et (auf Deutsch: Der 15. zunehmende Mond des 11. Mondmonats) in die Kinos kam. Seitdem erweisen sich die spektakulären Feuerbälle als Segen für das lokale Wirtschaftsleben. Bis in die Nachbarprovinz Udon Thani sind die Hotels bereits Wochen im Voraus ausgebucht. Auch Tempel, Schulen und Privathäuser dienen dazu, die herbeiströmenden Touristen unterzubringen. Zuweilen bieten privat geführte, geschäftstüchtige Hospitäler sogar ihre unbenutzten Zimmer und Betten an, um die an den Mekong reisenden Schaulustigen aufzunehmen.
 

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