Folgt man von Hai Phong aus dem Cua Cam-Fluss östlich in Richtung Meer, so gelangt man an die Stelle, wo er sich mit dem mächtigen Bach Dang-Fluss vereinigt, der sehr breit, aber nicht besonders lang ist: Er ist der Zusammenfluss vieler kleinerer Gewässer; die größten sind der Da Bac, der Gia, der Con Khoai und eben der Cua Cam.

Die Gezeiten haben einen großen Einfluss auf den Wasserstand, und diese Tatsache machte sich der vietnamesische General Ngo Quyen im Jahre 938 zunutze, als er eine eindringende chinesische Flotte vernichtete: Mit einer kleinen, leichten Einheit lockte er sie tief in die Flussmündung hinein, wo die feindlichen Boote bei ablaufender Flut auf angespitzte Holzpfähle aufsetzten, die knapp unter der Wasseroberfläche verborgen waren. Manövrierunfähig waren die Schiffe für die vietnamesischen Truppen eine leichte Beute.

Ein Blick in die Geschichtsbücher hätte den Navigatoren einer 400 Schiffe starken mongolischen Flotte helfen können, denen im Jahre 1288 das gleiche Schicksal widerfuhr. Diesmal war es der General Tran Hung Dao, dem der Coup gelang. Beide Male wurden die Invasionspläne erfolgreich und nachhaltig gestoppt. Die Generäle sind in die Geschichte eingegangen und werden in ganz Vietnam als Helden verehrt.