Tra Co gilt zwar mit seinen 17 (andere sagen: 19) km Ausdehnung als
der längste Strand Vietnams. Als Reiseziel für westliche Traveller ist er jedoch nur sehr bedingt empfehlenswert: Der Anblick vieler großer, gestrandeter Quallen lädt nicht gerade zum Baden ein, und die Unterkünfte sind höchstens mittelmäßig. Zudem bieten nur wenige Restaurants kulinarische Abwechslung, und weite Abschnitte machen mit verfallenden Gebäuden und ungepflegter Landschaft einen leicht post-apokalytischen Eindruck.
Für Muschelsucher und Freunde ausgedehnter Strandspaziergänge so richtig weit ab vom Touristenstrom (Tra Co liegt nahe der Grenze zu China; erreichbar über
Mong Cai) ist ein Ausflug hierher vielleicht ein Tipp - und sei es nur, um zu sagen, man sei mal dagewesen. Deutlich empfehlenswerter erscheint allerdings ein Ausflug nach
Quan Lan - (noch) ein Geheimtipp in Nordvietnam, mit tollen weißen Stränden und ebenfalls: abseits der Haupt-Touristenrouten.
Angesichts des wirtschaflichen Booms in Mong Cai ist nicht auszuschließen, dass Investoren den Strand von Tra Co ins Auge fassen. Zumindest in den warmen Sommermonaten könnte hier durchaus etwas Betrieb sein - vielleicht räumt dann ja auch mal jemand auf. Neben ein paar kleinen Guesthäusern gibt es auch eine Handvoll größerer Hotels, die mit ihren angeschlossenen Massage-Salons allerdings wenig einladend wirken und wohl viel von Chinesen im Grenz-Verkehr frequentiert werden.
Auch die kleine Ortschaft Tra Co, die sich die Küstenstraße entlagzieht, hat wenig zu bieten - außer einem wirklich schönen alten Gemeindehaus und einer der ältesten katholischen Kirchen des Landes, die durchaus sehenswert ist.