Das Ritual des Phong Thuy (Deutsch „Wind-Wasser“, im Chinesischen Fengshui genannt) dient der Auslotung von günstigen Standorten für Tempel, Häuser oder auch Grabsteine. Jedem Platz werden eine nachteilige und eine vorteilhafte Eigenschaft zugeordnet. Sind diese im Gleichgewicht, eignet sich der Platz.
Um das herauszufinden, werden Yin und Yang und die ihnen zugeordneten Aspekte betrachtet. Das Schriftzeichen Yin bedeutet „Schattenseite eines Berges“. Assoziiert werden damit Erde, Weiblichkeit, Wasser, Schwarz, Dunkelheit, Kälte, Weichheit und Wechselhaftigkeit. Yang bedeutet „Sonnenseite eines Berges“. Zugeordnet werden ihm die Begriffe Himmel, Männlichkeit, Rot, Glanz, Licht, Wärme und Beständigkeit.
Aus dem Norden kommt die negative Energie. Daher sollte hier ein Berg stehen. Aus dem Süden kommt die positive Energie, daher sollte hier eine weite Ebene liegen. Stimmt die Umgebung nicht, kann diese verändert werden, um ein Gleichgewicht zu schaffen und die natürliche Harmonie wiederherzustellen. Dazu werden im Norden beispielsweise Hügel aufgeworfen oder Bäume gepflanzt.
Da sich böse Geister nur geradeaus bewegen, werden Mauern vor Türen platziert, um ihnen den Durchgang zu versperren. Im Süden runden kleine Seen, die auch künstlich sein können, die Harmonie ab. Pagodentürme dienen als Leiter für negative und positive Energie.
Betrachtet werden im Einzelnen die magnetischen Felder des Ortes, der Einfluss der Planeten und die physischen Umstände.
Beispiele für eine gelungene Umsetzung der Geomantik sind die Königsgräber und die Zitadelle von Hue.
Mitbringsel aus der Geomantik sind die zum Kauf angebotenen Kompasse: Die konzentrischen Kreise sowie die Symbole und Schriftzeichen beziehen sich auf die für die Geomantik bedeutsamen Faktoren.