Eine außergewöhnliche Kältewelle sorgt gerade für ganz und gar "unbrasilianische" Temperaturen in vielen Landesteilen. In über 80 Städten wurde alleine in Südbrasilien
Der bisher im Ausland noch wenig bekannte Botanische Garten Sítio Burle Marx wurde am 27.7.2021 von der Unesco in die Liste der Welterbestätten aufgenommen.
In dem riesigen Park (407.000 m²) der früheren Wohnresidenz des weltberühmten Landschaftsarchitekten und Pflanzensammlers Burle Marx finden sich heute über 3500 Pflanzenarten, von denen einige vom Aussterben bedroht oder in ihrer Heimat sogar schon verschwunden sind. Es handelt sich damit um eine der größten Sammlungen tropischer und subtropischer Pflanzen der Welt.
Außer den Gärten können Besucher auf der Anlage auch mehrere kleine Seen sowie die private Kunstsammlung des Burle Marx mit über 3000 Ausstellungsstücken bewundern. Die Werke von Marx sind in der ganzen Welt verteilt, als bekannteste Hinterlassenschaften gelten unter anderem die Gärten von Pampulha in Belo Horizonte (1942), der Garten des Museums für Moderne Kunst (1954) oder auch das berühmte Wellenmuster der Strandpromenade von Copacabana.
Roberto Burle Marx selbst lebte von 1973 bis zu seinem Tod 1994 auf diesem einzigartigen Anwesen, die etwas weitere Anfahrt in die Westzone von Rio lohnt sich auf jeden Fall, jetzt erst recht.
Mit dem Sítio Burle Marx besitzt Brasilien nun insgesamt 23 Welterbestätten.
Nicolas Stockmann (Autor)
Seit Ende 2020 können Besucher des Botanischen Gartens von Rio den großflächigen Park nun auch in einem Elektrowagen erkunden. Das ist besonders an heißen Tagen eine interessante Alternative zum Durchstreifen der Anlage auf Schusters Rappen.
Seit Einrichtung dieses neuen Services haben schon mehr als 5000 Besucherinnen sich auf diese Weise umherfahren lassen. Auch weiter abgelegene Stellen wie die "Region Amazonien", die sonst oft außen vor gelassen werden, geraten dadurch auf einmal ins Blickfeld.
Der Botanische Garten bietet seinen Gästen zwei Optionen:
Circular: Auf einer Rundstrecke mit sieben Haltepunkten können Besucher im Laufe des ganzen Tages nach Belieben aus- und zusteigen (Preis: R$30 pro Person).
Premium: Eine Gruppe bis 6 Personen kann einen Wagen einschließlich eines gut ausgebildeten und mehrsprachigen Guides (Portugiesisch, Englisch und Spanisch) für eine Stunde buchen, der Preis für diese exklusive Nutzung beträgt R$300.
Weitere Informationen erteilt das Besucherzentrum (Centro de Visitantes) telefonisch unter (+5521) 3874-1808/ 3874-1214 oder per E-Mail (cvis@jbrj.gov.br).
Nicolas Stockmann (Autor)
Große Ehre für Rio de Janeiro: Die renommierte französische Zeitung Le Monde hat den "Jardim Botânico do Rio" zu einem der acht schönsten Botanischen Gärten der Welt gekürt! Unter dem Titel "Ein Hafen der Wissenschaft in Rio", betonen die Juroren die Einzigartigkeit des Botanisches Gartens, dem gleichzeitig auch etwas Mysteriöses innewohne. Es handele sich um ein wirkliches Refugium für Flora und Fauna mitten in der Großstadt. Die Journalisten aus Frankreich waren im Juli 2021 vor Ort in Rio und veröffentlichten danach eine ausführliche zehnseitige Fotoreportage über den Botanischen Garten. Für Abonnenten ist diese auch online abrufbar: https://www.lemonde.fr/m-le-mag/article/2021/07/22/le-jardim-botanico-un-havre-de-science-a-rio_6089134_4500055.html
Ein gutes Jahr, nachdem der berühmte Botanische Garten von Rio seine Pforten wegen der Pandemie vorsichtig wiedereröffnet hatte, ist seit dem 10.7.21 nun auch der restaurierte Haupteingang in der Rua Jardim Botânico
Der Eintritt beträgt nunmehr für Europäer ohne Wohnsitz in Südamerika saftige R$60.
Nicolas Stockmann (Autor)
Das englische Szenemagazin Time Out hat die Liste mit den "30 coolsten Straßen der Welt" veröffentlicht. Und auch eine brasilianische Straße hat es in die Top Ten geschafft.
https://www.timeout.com/about/latest-news/time-out-names-the-coolest-streets-in-the-world-right-now-060921 Hinter traditionell bekannten Namen wie Passeig de Sant Joan in Barcelona (Platz 2), der Calle San Isidro in Havanna (Platz 4) oder dem Sunset Boulevard in LA (Platz 5) taucht schon an siebter Stelle die Rua Três Rios in São Paulo auf. Die zum zentralen Stadtteil Bom Retiro, einem der historischsten der Stadt, gehörende Straße zeichnet sich laut den Juroren unter anderem durch ihre Nähe zur wunderschönen Pinakothek und die aufregende Gastronomieszene aus, ein "melting pot" der Immigranten aus Italien, Südkorea, Griechenland, Bolivien, Osteuropa uvm. Besonders gelobt wird das koreanische Restaurant Hwang To Gil und der Eiscafé in der Bellapan Bakery. Wir können uns dem nur anschließen. In der Tat, was kulinarische Gaumenfreuden angeht, ist und bleibt Sã o Paulo die unbestrittene Nummer 1 in Lateinamerika. Nicolas Stockmann (Autor)
Seit einiger Zeit treibt vor der berühmten Bar Urca in der Nähe des Zuckerhuts ein Ponton in der Guanabara-Bucht, auf dem man sich entspannt einen Drink genehmigen kann. Zu der eleganten Bar Flutuante, die von einer Tauchschule betrieben wird, kann man sich mit einer Art Floßboot übersetzen lassen (hin und zurück R$10 pro Person). Ein tolles Programm am späten Nachmittag, um von der schwimmenden Plattform aus etwas abgesetzt das Treiben auf der Uferpromenade mit dem Zuckerhut im Hintergrund zu verfolgen. Die an der Promenade liegende Bar Urca zählt nach wie vor zu den angesagtesten Spots der Stadt. Auf und vor dem kleinen Mäuerchen (“Mureta”) versammelt sich am frühen Abend und vor allem am Wochenende die halbe Stadt. Getränke und kleine Snacks holt man sich am Tresen und stößt gegenüber auf der Ufermauer miteinander an - ein Kultprogramm. Nicolas Stockmann (Autor)
Auch in Brasilien hat die Impfkampagne inzwischen an Fahrt aufgenommen. Bisher haben 11,52% der Brasilianer einen vollständigen Impfschutz erhalten, das entspricht mehr als 24 Millionen Menschen. Die erste Dosis wurde bislang an 30,43%
der Bevölkerung verabreicht. Mehr als 64 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianer sind also teilimmunisiert und erwarten ihre Zweitimpfung binnen der nächsten zwölf Wochen. Spitzenreiter auf regionaler Ebene ist der Bundesstaat Mato Grosso do Sul, an den das Naturschutzgebiet Pantanal grenzt. Hier haben bereits 38,35% der lokalen Bevölkerung ihre erste Impfdosis erhalten.
Rio hat eine ganz neue Attraktion: Der alte Zoo wurde grundlegend modernisiert und vor Kurzem als BioParque do Rio neu eröffnet (https://bioparquedorio.com.br/
Insgesamt sind im BioParque über 140 Arten zu sehen, darunter Raubtiere, Elefanten, Schlangen, Affen und viele mehr. Geöffnet ist der Park tgl. 9–17 Uhr, letzter Einlass 16 Uhr; Eintritt R$40, ermäßigt R$20 unter anderem für Unter-21-Jährige und Über-60-Jährige (Ausweis vorlegen). Kartenkauf ist zurzeit nur online möglich.
Helmuth Taubald (Autor)
Die Stadt Manaus, Ausgangspunkt für die meisten Amazonasreisen, erlebt gerade das größte Hochwasser seit Beginn der Wasserstandsmessungen 1902. Mit dem neuen Rekord von 29,98 m wurde der bisherige Höchststand von 2012 am heutigen 1. Juni 2021 um einen Zentimeter übertroffen. Mehr als 24.000 Familien in 15 Stadtteilen gelten als vom Hochwasser akut betroffen, mit der notdürftigen Errichtung von 9000 Holzbrücken versucht man, die Mobilität der oft in Pfahlbauten direkt am Wasser lebenden Menschen so gut es geht aufrecht zu erhalten. Mehrere Plätze der historischen Innenstadt sind bereits überflutet, Straßen sind gesperrt und das Wasser dringt in Geschäfte und Wohnungen ein. Auch der große Fischmarkt Manaus Moderna musste geschlossen und an einen anderen Ort verlegt werden. Der immer schneller stattfindende Wechsel von verheerenden Überschwemmungen und Dürren im Amazonasgebiet ist laut Wissenschaftlern direkt auf den Klimawandel zurückzuführen (siehe auch Info-Kasten S. 631). Nicolas Stockmann (Autor)